Die Schulgeschichte
Die Schulgeschichte Stimpfachs ist über Jahrhunderte hinweg die Schulgeschichte der drei Teilorte Rechenberg, Weipertshofen und Stimpfach.
Rechenberg:
- Wohl zwischen 1555 und 1619 erster Schulbetrieb im evangelischen Rechenberg
- Anfang 17. Jahrhundert
- Gegenreformation in Rechenberg
- 1796 preußisch, 1806 bayerisch, 1810 württembergisch: nun eine evangelische und eine katholische Schule im Rechenberger Schloss
- unter den Nationalsozialisten zu einer "deutschen Schule" vereint
- ab 1972 zeigt die Schulreform Auswirkungen: Ab der 3. Klasse fährt der Schulbus
- heute im Schulhaus: Kindergarten und Vereinsräume
Weipertshofen:
- vor 1681 Schulbetrieb bekannt
- 1710: Michael Mayer ist Schmied und Schulmeister
- 1730: Neubau eines Schulhauses, 1749 kommt "ein neues Oefelein" hinzu
- 1802, 1884, 1937 und 1948 Renovierungs- und Umbauarbeiten
- 1961, 1963-66 Planung und Bau eines neuen Schulhauses im Weiherwasen
- 1973: Im Zuge der Bildung mehrzügiger Jahrgangsklassen (in Stimpfach) wird die Schule in Weipertshofen still gelegt.
Stimpfach:
- Prägung durch die über Jahrhunderte andauernde Bindung an die Fürstpropstei Ellwangen
- Um 1800 Schulhausneubau vor der Kirche (Kaspar Mettmann!)
- Dieses Haus weicht 1910 wegen Baufälligkeit und Verkehrsbehinderung einem Neubau, dem heutigen alten Bürgerhaus. Es steht nun dem heutigen Schulhaus direkt vorgelagert an der Kirchstraße.
- 1955 Bevölkerungszunahme (Heimatvertriebene) und Zuzüge durch geschaffene Arbeitsplätze: Errichtung einer neuen Volksschule, des sog. Müllerbaus hinter dem Schulgebäude von 1910, winkelförmige Erweiterung 1964/65 auf 9 Klassenräume und 5 Fachräume
- 1970 ff: Schüler aus Rechenberg und Weipertshofen werden in Stimpfach in Jahrgangsklassen unterrichtet
- 1990: Bislang letzter kompletter Um- und Ausbau auf eine moderne, kompakte, zweigeschossige Anlage unter Einbeziehung der Bauten von 1955 und 1965. Während der einjährigen Bauzeit mussten alle Klassen in entsprechende Räume zum Teil in die Teilorte verlegt werden. Gründliche Aufarbeitung der Schulgeschichte durch Rektor Schweizer.
Wer war Kaspar Mettmann?
Kaspar Mettmann (1774-1834) und seine Nachkommen stehen für eine fast 100-jährigen Lehr-, Schul- und auch Schultheißentradition, beginnend im ausgehenden 18. Jahrhundert. Kaspar Mettmann selbst, aus Killingen stammend, war 40 Jahre lang Lehrer in Stimpfach und als solcher maßgeblich an Pflege, Auf- und Ausbau des Schulwesens in Stimpfach beteiligt. Für seine Schulmethoden, erzieherische Fähigkeiten und dem damit verbundenen Erfolg war Kaspar Mettmann im ganzen Oberamt berühmt, Stimpfach sei zum damaligen Zeitpunkt eine der besten Schulen im Land gewesen. Zusammen mit Pfarrer Aloisius Wagner trieb Kaspar Mettmann auch einen Schulhausneubau, sowie die Einrichtung einer Schulbibliothek voran. Bereits 1802 erhielten in Stimpfach gute Schüler auf Mettmanns und Wagners Initiative hin Preise und Prämien. Söhne und Enkel Mettmanns traten in seine Fußstapfen, wurden Kaufmann oder Schultheiß.